Eistauchen im Weissensee / Ostufer (Kärnten)

Keep Cool heißt es, wenn sich eisiger Frost übers Land gelegt hat und der Trockentauchanzug für den Tauchgang unter die Eisdecke des Weissensee übergestreift wird. Schwer bepackt geht es von der Tauchbasis den langen Weg übers Eis bis zur Einstiegstelle am See. Die Eissäge gräbt sich durch zentimeterdickes Eis, das über Nacht das Eisloch wieder fest verschlossen hat. -15°C zeigt das Thermometer. Beim Anlegen der Ausrüstung frieren einem fast die Finger ab und man ist froh endlich die Handschuhe anziehen zu können, die gefrorene Maske aufzusetzen und dann in das 2° warme Wasser hineinzuspringen. Das Sicherungsseil wird die Verbindung zur Oberfläche bleiben und den Rückweg sichern.

Dann geht es hinunter in die Tiefe unter die Eisdecke und die Eindrücke, die diese extreme Art des Tauchens hinterlassen, sind aussergewöhnlich. Die Sonne wirft ihre Strahlen durch das Eisloch und lässt die Eisdecke leuchten. Die Luftblasen sammeln sich unter der Eisfläche und wandern in großen Flecken an ihr weiter. Finden Sie ein Loch, verschwinden sie blitzartig nach oben.

Der Weissensee liegt auf 930m Seehöhe und ist damit der höchstgelegen Badesee der Alpen. Er ist 11,6 km lang, max. 900 Meter breit und bis zu 97 Meter tief. Die Fläche beträgt 6,5 km². Die Eisdecke kann bis über 50 cm dick werden.

Neben den Eistauchern bevölkern meist noch tausende Holländer die Eisfläche, die mit ihren Eislaufschuhen den See umrunden. Die Länge der Eislaufrundbahn beträgt immerhin 25 km!

Die Tauchschule Dive-World, direkt im Strandbad Stockenboi am Weissensee-Ostufer gelegen, bietet im Februar Eistauchwochenenden an. Dabei sind 2 Übernachtungen, Verpflegung und natürlich Non-Limit- Eistauchen im Preis von € 199,- inbegriffen. Jutta, Denis und Mario von der Tauchbasis sorgen dabei für einen reibungslosen Ablauf und tolle Tauchgänge.

Link: Tauchschule Dive-World

Der Weissensee bietet aber auch im Sommer mit guten Sichtweiten eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt, wie Steilhänge und versunkene Wälder mit Baumstämmen, die wie Mikados übereinander liegen. Mit Schlauchbooten werden die weiter weg befindlichen Tauchplätze angefahren. Fast überall kann man Hechte, riesige Karpfen, Schwärme von Barschen, Reinanken und Seeforellen antreffen.